Hier erfahren Sie, wie und mit welchen Fahrern alles begann.

Wie alles begann

Gegründet wurde der Motorsportclub Langnau e.V. im ADAC am 1. August 1969. Damals hatten zehn tatkräftige und abenteuerlustige Männer in einer gemütlichen Runde am Stammtisch beschlossen, aus ihrem gemeinsamen Interesse am Motorradfahren und der Liebe zum Motorradrennsport einen Motorsportclub ins Leben zu rufen.

Gesagt – getan! Die eifrigen Schwaben gingen nach dem Motto „Schaffe, schaffe, Häusle baue“ ans Werk und gründeten im August 1969 den Verein. Als erste Veranstaltung überhaupt wurde auf einem gefrorenen Weiher ein Skijörning organisiert. Rund 110 waghalsige Männer gingen an den Start und ließen die Veranstaltung zu einem großen Erfolg werden.

Beflügelt vom Erfolg dieser Veranstaltung wagte man es 1972 erstmals, ein nationales Grasbahnrennen abzuhalten. Die Rennbahn in Langnau-Wellmutsweiler hatte eine einmalige Naturtribüne. Deshalb zählte die Strecke zu einer der beliebtesten Grasbahnovale in Deutschland.

Mit viel Mühle und Liebe zur Sache entstand 1972 eine rund 502 Meter lange Strecke. Gefahren wurde um den „Goldapfel vom Bodensee“. Dies lag gerade deshalb nahe, da Langnau ja bekanntlich in einer sehr reizvollen Gegend im Dreiländereck von Österreich, Deutschland und der Schweiz liegt. Bekannt war und ist die Gegend vor allem durch den Obst- und Hopfenanbau. Der erste Goldapfel vom Bodensee ging an den Weilheimer Otto Barth.

Im gleichen Jahr noch überschattete der tragische Rennunfall des Clubfahrers Rudolf Burger das Vereinsleben. Burger starb an den Folgen eines Sturzes auf der Rennbahn in Landshut.

1976 fand dann das erste international besetzte Grasbahnrennen statt. Die Erwartungen auf spannende Rennen, schwäbische Gemütlichkeit und den traditionellen Fahrerball veranlaßten viele Fans nach Langnau zu kommen. So wurde auch dieses Rennen zu einem großen Erfolg für die Organisatoren.

Zum Fahrerball sei noch erwähnt, dass dieser damals eheer zu einer Seltenheit auf den Rennplätzen gehörte. Hier hatten die Fans Gelegenheit, ihre Schleifschuh-Artisten ohne Lederdress zu erleben. Manch einer kam aus dem Fachsimpeln nicht mehr heraus und bemerkte erst zu spät, dass der Morgen schon graute.

1981 mußte das internationale Grasbahnrennen zum ersten Mal vom damaligen ersten Vorsitzenden Willi Lehmann wegen schlechter Witterung verschoben werden. Schweren Herzens richtete man das Wiederholungsrennen eine Woche später aus. Zwar regnete es hier nicht, doch die Bahn hatte unter den wochenlangen Regengüssen schwer gelitten.

Schlammkönig wurde 1981 Karl Maier aus Neufinsing. Wesentlich mit dem Gelingen der Langnauer Grasbahnrennen trug wohl der damalige Rennleiter Hubert Kreilinger bei. Er verpflichtete Jahr für Jahr die besten deutschen und internationalen Spitzenfahrer. Simon Wigg, Egon Müller, Karl Maier, Gerd Riss, Jiri Stancl, Marcel Gerhard zählten ebenso wie die besten deutschen und europäischen Gespanne wie Datzmann, Keil, Onderka, Bolliger (CH) und viele mehr zu den Startern. Für Spannung sorgten aber auch die international erfolgreichen Clubfahrer des MSC wie Robert Gührer, Jimmy Reitzel oder Uwe Wick.

Ab 1984 stand der MSC unter neuer Führung: Koloman Schmid wurde Nachfolger des langjähriges ersten Vorsitzenden Willi Lehmann. Ihm und der Stadt Tettnang war es damals zu bedanken, dass auch die 15. Auflage des Grasbahnrennens in Wellmutsweiler stattfinden konnte. Nach langen und zähen Verhandlungen gelang es, einen Vertrag abzuschließen. Damit war auch das Rennen bis 1986 gesichert.

Das endgültige Aus für die Rennen in Wellmutsweiler kam 1991. In diesem Jahr hieß es zum letzten Mal „Grasbahnrennen in Langnau“. Nachdem der 1986 abgeschlossene Vertrag für die Rennbahn auslief, wurde dieser trotz vieler Verhandlungen mit dem Grundstückseigentümer nicht verlängert. Und damit gehörte der Klassiker in der deutschen Grasbahnszene der Vergangenheit an. Unzählige Anstrengungen der Langnauer, eine neue Grasbahn zu erhalten, scheiterten an die hohen Anforderungen von Landschafts- und Umweltschutz im Argental.


Langnaus ehemalige Clubfahrer

Seit Bestehen des MSC Langnau schafften es immer wieder Fahrer, in der internationalen Elite mitzuhalten. Erster Clubfahrer war der tödlich verunglückte Rudolf Burger, der vielleicht den eingefleischten Bahnsportfans ein Begriff sein dürfte.

Mit Michael Datzmann, Wolfgang Haag, Manfred Egger und Georg Schreck gehörten auch bekannte Seitenwagengrößen zu den Clubfahrern des MSC.
Im Jahr 1980 stellte der MSC Langnau den Juniorenpokalsieger Franz Lehmann. Lehmann trat später vom aktiven Rennsport zurück.

1984 kam wieder ein Supertalent aus den Rehen der Schwaben. Robert Gührer war wohl der Senkrechtstarter schlechthin seit Karl Maier. Selbst Egon Müller sagte ihm eine große Zukunft voraus. Nachdem Gührer 1984 in der nationalen Soloklasse wie eine Bombe einschlug, sorgte er auch im ersten internationalen Lizenzjahr für Aufsehen. Nicht selten hatte Weltelite das Nachsehen. Bei der 14. Auflage des Grasbahnrennens in Langnau schaffte er den sagenhaften zweiten Platz hinter dem Tschechen Jiri Stancl. Gührer brach mehrfach die Bahnrekorde auf den Rennbahnen in Deutschland. Er wurde Süddeutscher Bahnmeister. Robert Gührer starb am 2. Oktober 2004.

Auch Jimmy Reitzel gehörte zu den hoffnungsvollen Fahrern aus den Reihen des MSC Langnau. Reitzel zählte durch seinen spektakulären Fahrstil und seine sympathische Art zu den beliebtesten Fahrern auf den deutschen Bahnen. Vor allem in Frankreich fühlte sich der Schwabe wohl und wurde von den Fans bejubelt. Einer seiner größten Erfolge war der Titel des Vize-Europameisters, den Reitzel auf der Grasbahn in Nandlstadt einfahren konnte. Reitzel ist zwischenzeitlich vom aktiven Bahnsport zurückgetreten.

Der MSC Langnau begann schließlich auch mit dem Unternehmen „Schülerklassen“. Zum ersten Mal durften die Kids beim Grasbahnrennen in Langnau einige Showrunden drehen. Daraus entstanden die heutigen Schülerklassen, die heute einen wichtigen Eckpfeiler in der Nachwuchsförderung des Bahnsports bilden. Der damalige Jugendleiter Hermann Bacher gab die Initialzündung dafür und warb für den Bahnsportnachwuchs.

Auch in den nationalen Klassen brachte der MSC Langnau immer wieder Talente hervor. Einer der größten Schicksalsschläge für den Verein war 1990 der tödliche Unfall des 25jährigen Thomas Sailer auf der Sandbahn in Herxheim.

Heute freut sich der MSC Langnau wieder über eine Vielzahl von ausgezeichneten Fahrern in den verschiedenen Klassen. Daniel Bacher, Hans-Jörg Müller, Marcel Dachs starten in der internationalen Soloklasse, Imanuel Schramm, Bernd Kreuzer, Hans-Peter Wipper und Willi Bänsch in der nationalen Gespannklasse, Corina Günthör bei den internationalen Gespannen und David Pfeffer, Maxl Kraus, Mike Jacopetti und Christian Rinkenburger in den Schülerklassen. Ehemalige Clubfahrer des MSC Langnau 

Schülerklasse:

Mario Biesenberger 
Andreas Braun 
Timmi Eberhart
Marco La Mela 
Stefan Metzger 
Hannes Müller 
Mario Müller 
Philipp Rettich 
Maik Schwarzenbacher 

Nationale Lizenz Solo:

Arno Armbruster 
Harald Arnold 
Herbert Arnold 
Patrick Droz Schweiz. 
Martin Egger 
Norbert Frey 
Elmar Griebel 
Thomas Günthör 
Pierre Hildebrand Schweiz 
Dominik Hilfiker Schweiz 
Albert Hilfiker Schweiz 
Andreas Dresi Hilllebrand 
Anton Hinderhofer
Karl-Heinz Koitka
Uwe Lauble 
Franz Lump 
Wilfried Necker 
Harald Raimann 
Werner Rinkenburger 
Rainer Seitz 
Rald Skuppe 
Uwe Wick 
Alexander Zivadinovic 
Thomas Sailer - tödlich verunglückt in Herxheim

Nationale Lizenz Seitenwagen:

Hermann Bacher sen. (Schwenkergespanne)
Georg Schreck ( Schwenkergespanne)
Wolfgang Haag ( Schwenkergespanne) - verstorben
Helmut Arnold 
Frank Dietrich 
Gerhard Grauer 
Karl Kreilinger 
Franz - Quax Maucher 
Fritz Sonntag 
Jens Wunderlich 
Ronald Bacher 

Internationale Lizenz Solo:

Hermann Bacher jun. 
Rudolf Burger - Tödlich verunglückt auf der Speedwaybahn in Landshut
Marcel Gerhard - Weltmeister
Robert Gührer - verstorben
Jessy Inauen Schweiz
Will James GB 
Franz Lehmann 
Massimo Mora Italien 
Jimmy Reitzel 
Felix Weiß Schweiz 

Internationale Lizenz Seitenwagen:

Ronald Bacher 
Joachim Freund 
Thomas Kunert 
Wolfgang Maier (Blondi) 
Stefan Rufat 
Michael Wiehl 
Hermann Bacher jun. 


Sollte in der Aufstellung ein Fahrer fehlen oder falsch vermerkt sein, sind wir für einen Hinweis, um wen es sich handelt, dankbar. 
Wir werden die Auflistung dann gerne ergänzen. Email: a.gaertner@friedrichshafen.de


Gewinner des „Goldapfels vom Bodensee“ in der internationalen Soloklasse in Langnau: 
1972 Otto Barth, Weilheim
1973 Hans Wassermann, Kraftisried
1974 Manfred Tamm, Stuttgart
1975 Manfred Tamm, STuttgart
1976 Don Godden, GB
1977 Sture Lindblom, Schweden
1978 Anders Michanek, Schweden
1979 Georg Hack, Landshut
1980 Kai Niemi, Finnland
1981 Karl Maier, Neufinsing
1982 Georg Hack, Landshut
1983 Tommy Broch, Dänemark
1984 Egon Müller, Rodenbek
1985 Jiri Stancl, Tschechien
1986 Robert Gührer, Langnau
1987 Karl Maier, Neufinsing
1988 Karl Maier, Neufinsing
1989 Karl Maier , Neufinsing
1990 Simon Wigg, GB
1991 Georg Limbrunner, Osterhofen